Droht eine Kettenreaktion durch Kürzungen?

Der Koordinationskreis kirchlicher Arbeitsloseninitiativen im Bistum Aachen warnt vor einem sozialen Kahlschlag – Investieren statt kürzen

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Datum:
Mi. 8. Nov. 2023
Von:
Thomas Hohenschue

Bald wird der Bundeshaushalt verabschiedet. Der vorliegende Entwurf mit Kürzungen bei Eingliederungstiteln sorgt in der sozialen Landschaft für Entsetzen und Unverständnis. Sollte er so verabschiedet werden, droht flächendeckend ein sozialer Kahlschlag, warnt auch der Koordinationskreis kirchlicher Arbeitsloseninitiativen im Bistum Aachen.

Viele der 20 Träger von Beratungs-, Beschäftigungs- und Bildungsangeboten, die der Kreis vernetzt, arbeiten bereits an der finanziellen Schmerzgrenze. Sollte die öffentliche Förderung weiter gekürzt werden, können sie ihre Kosten nicht mehr decken. Folglich droht die fatale Konsequenz, Angebote zu beenden oder gar ganze Einrichtungen zu schließen.

Betroffen wären davon vor allem benachteiligte Menschen in Städten und Gemeinden des Bistums Aachen, von jugendlichen Schulabbrechern bis älteren Langzeitarbeitslosen. Ihnen würden bewährte Anlaufstellen wegbrechen, bei denen ihnen geholfen wird oder bei denen sie selbst beharrlich an neuen sozialen und beruflichen Perspektiven arbeiten.

Der Koordinationskreis warnt vor unvorhersehbaren Wechselwirkungen, welche die zu kurz gedachte Sparpolitik haben werde. Die soziale Infrastruktur kaputtzusparen, werde sich gesellschaftlich, politisch und auch finanziell rächen. Schon jetzt verstärkten sich die Risse in der Gesellschaft und es lasse sich nur mutmaßen, wie die Demokratie Schaden nimmt.

Eine falsche Politik zur falschen Zeit, warnt der Kreis. Es drohe eine Kettenreaktion. Die Arbeitsloseninitiativen fordern einen anderen Ansatz. Die öffentliche Hand müsse vielmehr in guter Kooperation mit den bewährten Einrichtungen und Initiativen vor Ort den öffentlich geförderten Arbeitsmarkt ausbauen. Investieren statt kürzen, lautet die Devise.

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